Dein Pfand für Togo
Pfandflaschenaktion „Dein Pfand für Togo“
Im Rahmen des Pfandflaschenprojekts „Dein Pfand für Togo“ spenden die Schüler und Lehrkräfte der Nelson-Mandela-BOS Wirtschaft seit dem Schuljahr 2011/12 ihre leeren Pfandflaschen für soziale Projekte in Togo, die von dem Verein „Aktion PIT – Togohilfe e.V.“ koordiniert werden.
Das Pfandflaschenprojekt ist mittlerweile fest an der BOS etabliert. Unser Ziel ist es, pro Schuljahr 2.400 Euro zu sammeln, um die Schulspeisung an der Grundschule Djamdé für einen Monat zu sichern.
Warum gibt es die Pfandflaschenaktion?
Unser Schüler wussten noch nie so genau, was sie mit ihren leeren Pfandflaschen anfangen sollten … Einige brachten die Flaschen wieder zum Kiosk oder Supermarkt, aber die meisten ließen sie einfach irgendwo stehen. Auf Initiative der beiden ehemaligen BOS Schüler Quirin Schreiber und Andreas Schmieder wurde im Schuljahr 2011/12 eine Umweltgruppe gebildet, deren Ziel es war, eine Pfandflaschenaktion ins Leben zu rufen.
Wie funktioniert die Pfandflaschenaktion?
In allen Klassenzimmern steht ein Behälter, in den großzügige Schüler und Lehrkräfte ihre leeren Pfandflaschen legen können. Der Ordnungsdienst, der in jeder Woche von drei anderen Schülern übernommen wird, bringt den vollen Behälter Ende der Woche zur Sammelstation, wo die Pfandflaschen sortiert werden. Die „Kiosk-Flaschen“ werden von Frau Russmann und Mitarbeitern der Schulkantine und die „externen Flaschen“ von freiwilligen Schülern im Supermarkt „versilbert“.

Im Schuljahr 2016/17 sortierten u.a. Andreas Kraus (12w), Lisa Kreitmair (12w) und Sebastian Jauch (13d) unzählige Pfandflaschen und fuhren sie zum Getränkemarkt.

Frau Russmann bringt eine Ladung „Kiosk-Flaschen“ zur Schulkantine.
Was wird mit unserem Pfandgeld in Togo gemacht?
Seit dem Schuljahr 2014/15 unterstützen wir das Dorfentwicklungsprojekt „Villages Aimes-Afrique – Das lebenswerte Dorf“ in Togo (ein gemeinsames Projekt von „Aimes-Afrique“ und „Aktion PIT – Togohilfe e.V.“). Zehn togoische Modelldörfer werden in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung in fünf Bereichen geschult und gefördert: Menschenrechte, Umweltschutz, Gesundheit, Wirtschaft und Bildung.
Mit unserem Pfandgeld unterstützen wir das Dorf Djamdé im Bereich Bildung. Wir beteiligten uns mit 3.200 Euro beim Bau der Schulkantine für die Grundschule Djamdé und sichern mit mittlerweile 2.400 Euro pro Schuljahr für einen Monat die Schulspeisung für die 473 Kinder.
KiSS-Projekt: Kinder-SchulSpeisung:

Leere Pfandflaschen werden versilbert und zu einem kostenlosen Schulessen für togoische Grundschüler.
Aus einer leeren Pfandflasche wird ein voller Teller, denn eine Mahlzeit kostet nur 0,25 €! Im Monat werden pro Schulkind also nur 5 € benötigt. Unser jährlicher Zielbetrag von 2.400 € macht also einen Monat lang alle 473 Schulkinder satt!
Die leeren Pfandflaschen werden nicht nur zu vollen Tellern, sondern auch zu mehr Bildung! Da es nun an der Schule eine kostenlose, warme und gesunde Mahlzeit gibt, schicken viel mehr Eltern ihre Kinder in die Schule. Das gesunde Essen verbessert ihre körperliche Kondition und ihre Konzentrationsfähigkeit und dadurch auch ihre Lernergebnisse in der Schule.
Außerdem werden Arbeitsplätze geschaffen, da lokale Köchinnen ausgebildet und beschäftigt werden und die benötigten Lebensmittel bei lokalen Bauern gekauft werden.

Im April 2017 weihte Frau Biniek stellvertretend für unsere Schule die Schulkantine ein. Sie wurde vom ganzen Dorf begrüßt und herzlich in Empfang genommen.
Die neue Schulkantine – mitfinanziert von der BOS Wirtschaft München!
Die Kinder mit ihrem Schulessen im Klassenzimmer
Wofür wurde das Pfandgeld in den ersten Jahren der Pfandflaschenaktion verwendet?
In den ersten drei Schuljahren von 2011/12 bis 2013/14 finanzierten wir mit unserem Pfandgeld Brunnenbauten in abgelegenen Dörfern im Norden von Togo, wo es nur eine Regenzeit (wenn überhaupt) gibt und es in der restlichen Zeit extrem trocken ist. Viele Flüsse/Gewässer liegen brach oder sind sehr verschmutzt und voller Bakterien. Der Teil der ländlichen Bevölkerung, der keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat, muss auf verschmutztes Wasser zurückgreifen, was zu vielen Krankheiten und einer hohen Kindersterblichkeit führt.
Durch unsere drei BOS-Brunnen ermöglichen wir den Dorfbewohnern Zugang zu sauberem Trinkwasser, was das ganze Dorf in eine positive Richtung lenkt:
Vor allem Frauen und Kinder werden entlastet, da sie zum Wasserholen nicht mehr die weiten Wege in andere Dörfer oder zu Flüssen/Gewässern gehen müssen.
Da das Wasser nun sauber ist, sind die Dorfbewohner seltener krank und die Kindersterblichkeit ist geringer.
Kinder können regelmäßig die Schule besuchen, da sie mehr Zeit haben und gesünder sind.
Es gibt nun auch genug Wasser für die Nutztiere.
Die Ernte ist ertragreicher, da die Dorfbewohner mehr Zeit und mehr Wasser für die Bewirtschaftung der Felder haben. Überschüsse können auf dem Markt verkauft werden, was den Lebensstandard steigert.
Leider wurde der Bau dieser einfachen Ziehbrunnen durch die togoische Regierung verboten.
BOS-Brunnen vom Pfandgeld 2011/12 für das Dorf „Nyambongbong“ – eingeweiht von Frau Biniek im August 2012 und besucht von Frau Russmann im April 2015.
BOS-Brunnen vom Pfandgeld 2012/13 für das Dorf „Monba“ – sowie BOS-Brunnen vom Pfandgeld 2013/14 für das Dorf „Nassongue“ – eingeweiht von Frau Russmann im April 2015.
Warum geht unser Pfandgeld nach Togo?
Zunächst hat Deutschland eine besondere Beziehung zu dem westafrikanischen Land: Togo war von 1884 bis 1914 eine deutsche Kolonie, die aber kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges von den Nachbarn erobert und 1916 zwischen Frankreich und Großbritannien aufgeteilt wurde. Da Togo als die „Musterkolonie“ der deutschen Kolonialgeschichte gelobt wurde, sind die Togoer auch heute noch sehr gut auf Deutschland zu sprechen. An vielen Schulen wird noch immer Deutsch gelehrt und in der Hauptstadt Lomé kann man auch Germanistik studieren.
Togo ist ein sehr armes und wenig entwickeltes Land. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index) nahm Togo 2016 den 166. Rang von 188 Staaten ein und war/ist somit eines der ärmsten Länder der Welt. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung verfügen über weniger als 1,25 US-Dollar und ungefähr 70 Prozent über weniger als 2 US-Dollar am Tag. Die Schulbesuchsquote liegt bei 77 Prozent. Allerdings haben knapp 7 Prozent der Kinder im schulfähigen Alter keinen Zugang zu einer Schule und brechen 23 Prozent der Schüler ihre Schullaufbahn vor Ende der Grundschule ab. Die Analphabetenrate bei Erwachsenen (15 Jahre und älter) liegt bei 47 Prozent. (Quelle: Auswärtiges Amt, Stand November 2016)
Cornelia Biniek – eine Lehrerin an unserer Schule – hat sehr engen Kontakt zu Margret Kopp, der Vorsitzenden des Vereins „Aktion PIT – Togohilfe e.V.“ und kann uns garantieren, dass jeder Cent des Pfandgeldes auch wirklich in Togo ankommt. Frau Biniek war schon mehrere Male in Togo – im April 2017 weihte sie die von uns mitfinanzierte Schulkantine im Dorf Djamdé ein und im August 2012 nahm sie an der Einweihungsfeier des ersten BOS-Brunnens teil. Simone Russmann – ebenfalls eine Lehrerin an unserer Schule und Leiterin des Pfandflaschenprojekts – reiste im April 2015 nach Togo und besuchte unter anderen die drei bereits fertig gestellten BOS-Brunnen. Beide Lehrerinnen waren überwältigt von den Feiern, welche die betroffenen Dörfer auf die Beine stellten, und von der Herzlichkeit, Freude und Dankbarkeit der Togoer!
Im Namen der Togoer möchten wir uns bei allen Spendern und Aktiven bedanken und alle bitten, weiterhin so fleißig zu sammeln, damit wir den togoischen Schülern noch viele Jahre eine Schulspeisung finanzieren können!
Von Schülern für Schüler für eine gemeinsame Zukunft
in unserer einzigen gemeinsamen Welt!